Als Neunkirchen die große Borussia stürzte


Im DFB-Pokal stellten sich schon viele Vereine ins Rampenlicht, die sonst kaum bundesweit Schlagzeilen schreiben. Ein solches Kapitel schrieb Borussia Neunkirchen am 12. Dezember 1970, als die Saarländer die große Borussia aus Dortmund mit 4:2 besiegten.

Damals spielte Neunkirchen in der Regionalliga Südwest, weit entfernt von den Glanzzeiten Mitte der 1960er, als der Verein kurzzeitig in der Bundesliga vertreten war. Dortmund dagegen galt trotz schwankender Leistungen als Favorit. Denn als Europapokalsieger von 1966 war der BVB schließlich noch immer einer der großen Namen des deutschen Fußballs. Doch an diesem Pokalabend zeigte sich, dass Namen allein keine Tore schießen.

Denn Neunkirchen spielte unerschrocken, nutzte seine Heimstärke und brachte die Westfalen mit schnellem Offensivspiel ins Wanken. Die Dortmunder Abwehr bekam die agilen Angreifer nie in den Griff, und so stand es am Ende 4:2 für die Hausherren. Für die Zuschauer im Ellenfeldstadion war es ein unvergesslicher Abend. Der Sieg war nicht nur sportlich bedeutsam, sondern auch ein Stück Identität für die Region. Für den BVB hingegen bedeutete das Aus eine Blamage, die in die lange Liste überraschender Pokalpleiten einging.

Heute ist Borussia Neunkirchen längst aus dem Profifußball verschwunden, doch die Erinnerung an jenen Dezembertag 1970 bleibt lebendig. Ein Beweis dafür, wie der Pokal selbst vermeintlich vergessene Vereine für einen Moment ins Rampenlicht stellen kann.


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